Karl Merk: Mit neuen Armen wieder fest im Sattel


Für den Unterallgäuer Landwirt begann vor fünf Jahren ein neues Leben

Karl Merk: Mit neuen Armen wieder fest im Sattel

Der Unterallgäuer Karl Merk fünf Jahre nach der weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation

Memmingen (jm).
Vor fünf Jahren begann das neue Leben von Karl Merk. Der Landwirt aus dem Unterallgäu ist der erste Mensch der Welt, der mit zwei neuen Armen lebt, die oberhalb des Ellbogengelenks transplantiert wurden. 15 Stunden hatte die aufsehenerregende Operation am Klinikum rechts der Isar in München im Jahr 2008 gedauert. 40 Spezialisten machten schließlich das Unvorstellbare möglich und gaben Karl Merk nicht nur neue Arme, sondern auch ein großes Stück Lebensqualität zurück.

Fünf Jahre später sitzt Karl Merk auf seiner Terrasse in Westerheim (Landkreis Unterallgäu) und lächelt. „Ich bin mit dem Heilungsverlauf wirklich sehr zufrieden. Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich wieder mal mit bloßen Händen Fahrrad fahren kann oder mit meinem Traktor übers Feld, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt. Aber genau das mache ich in diesem Sommer. Und das geht erstmals ohne die bisher nötigen Schienen oder Hilfshandschuhe. Nach wie vor schreitet der Heilungsprozess stetig voran, es kommt immer mehr, was plötzlich wieder geht“, freut sich Merk.

Auch der Operateur und ständig begleitende Arzt, Prof. Dr. Christoph Höhnke, Leiter der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie am Klinikum Memmingen, ist mit dem Heilungsverlauf sehr zufrieden. „Wir haben insgesamt deutlich mehr erreicht als wir damals erwarten konnten. Wir hatten Herrn Merk vor der Operation versprochen, dass er irgendwann einmal wieder seine Ellbogen wird beugen können. Dass er bereits jetzt eine nahezu normale Ellbogenfunktion hat und darüber hinaus mit seinen Fingern Bauklötze aufeinanderstapeln oder auch ohne fremde Hilfe ein Glas Wasser trinken kann, das haben wir nicht voraussehen können“, erklärt der Mediziner. Das Heilungsergebnis sei umso erstaunlicher, da Karl Merk die Funktionalität seiner Arme und Hände ohne Sekundäroperationen erreicht habe.

Auch beim Heilungsprozess habe die Persönlichkeit des Patienten eine große Rolle gespielt: „Wäre Herr Merk vor fünf Jahren nicht so beharrlich gewesen, hätten wir die Operation nie gemacht. Und wenn er jetzt in der Rehaphase nicht ebenso hartnäckig und diszipliniert gewesen wäre, hätten sich die Erfolge nicht in diesem Umfang eingestellt“, ist sich Höhnke sicher. Kompromisslos zog Karl Merk in den vergangenen fünf Jahren sein Pflichtprogramm mit der täglichen Physio- und Ergotherapie bei Heidemarie Geier mit ihrem Team am Klinikum Memmingen durch. Auch fünf Jahre nach der Operation kommt der heute 59-jährige Landwirt noch regelmäßig zur täglichen Behandlung nach Memmingen.

Die weltweit erste beidseitige Armtransplantation unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Höhnke und dem bereits emeritierten Prof. Dr. Edgar Biemer, hatte vor fünf Jahren für großes Aufsehen gesorgt und die Fachwelt begeistert. Der 15-stündige Eingriff an der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie (Direktor: Prof. Dr. H.-G. Machens) am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, an dem über 40 Spezialisten verschiedener Disziplinen beteiligt waren, gilt nach wie vor als die bislang umfangreichste Transplantation der oberen Extremitäten, die bisher weltweit durchgeführt wurde. Noch nie zuvor war überhaupt eine Transplantation oberhalb des Ellenbogengelenkes vorgenommen worden.

Karl Merk hatte im Jahr 2002 beide Arme verloren, als er auf dem heimischen Hof zuerst mit dem linken und dann mit dem rechten Arm in einen Maishäcksler geraten war. Nach seinem Unfall kam Merk mit der an einem Arm angepassten Prothesen nie wirklich zurecht.

Im ersten Jahr nach der Operation hatte es bei Karl Merk noch drei Abstoßungsreaktionen gegeben, in denen sein Körper gegen das Fremdgewebe rebelliert hatte. „Damals mussten wir den Körper mit starken Medikamenten „überlisten“ und wir hatten befürchtet, dass dieser Prozess immer weiter gehen würde. Umso glücklicher sind wir, dass es in den vergangenen vier Jahren keine wesentlichen Probleme mehr gab“, so Höhnke, der das „Fünfjährige“ nun gemeinsam mit dem Patienten und den Kollegen im privaten Rahmen feiern und sich dabei nochmals bei allen Beteiligten bedanken will.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Christoph Höhnke
Leiter Plastische und Ästhetische Chirurgie
Klinikum Memmingen
Bismarckstr. 23
87700 Memmingen
Tel: 08331 / 70-2475

Bildunterschriften:
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Der Unterallgäuer Landwirt Karl Merk fünf Jahre nach der weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation. Mittlerweile kann Karl Merk bereits wieder Bauklötze greifen und stapeln. Foto: Ingo Jensen/Jensen media

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Der Unterallgäuer Landwirt Karl Merk fünf Jahre nach der weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation. Mittlerweile kann Karl Merk bereits wieder ohne Handschuhe und Schienen Fahrrad fahren. Foto: Ingo Jensen/Jensen media

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Der Unterallgäuer Landwirt Karl Merk fünf Jahre nach der weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation. Seit diesem Sommer lenkt Karl Merk seinen Traktor ohne Hilfshandschuhe. Foto: Ingo Jensen/Jensen media

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Der Unterallgäuer Landwirt Karl Merk fünf Jahre nach der weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation, hier gemeinsam mit seinem Operateur, Prof. Dr. Christoph Höhnke (links). Foto: Ingo Jensen/Jensen media

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Der Unterallgäuer Landwirt Karl Merk fünf Jahre nach der weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation, hier gemeinsam mit seinem Operateur, Prof. Dr. Christoph Höhnke (rechts). Foto: Ingo Jensen/Jensen media

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Bild aus 2009: Der Patient fährt seinen Arzt spazieren: Karl Merk (vorne) mit seinem Operateur, Professor Dr. Christoph Höhnke. Foto: Brigitte Waltl-Jensen/Jensen media

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Bild aus 2009: Schaugrafik zur weltweit ersten beidseitigen Armtransplantation. Grafik: Johannes Schmal/TU München

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Bild aus 2008: Der Körper von Karl Merk vor seiner Transplantation. Foto: TUM

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Die weltweit erste beidseitige Armtransplantation unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Höhnke und dem bereits emeritierten Prof. Dr. Edgar Biemer, hatte vor fünf Jahren für großes Aufsehen gesorgt und die Fachwelt begeistert. Der 15-stündige Eingriff an der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie (Direktor: Prof. Dr. H.-G. Machens) am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, an dem über 40 Spezialisten verschiedener Disziplinen beteiligt waren, gilt nach wie vor als die bislang umfangreichste Transplantation der oberen Extremitäten, die bisher weltweit durchgeführt wurde. Noch nie zuvor war überhaupt eine Transplantation oberhalb des Ellenbogengelenkes vorgenommen worden.

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Prof. Dr. Christoph Höhnke
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