LASIK – Die Laser-in-situ-Keratomileusis

Eine bewährte Methode mit interessanten Forschungsaussichten

LASIK - Die Laser-in-situ-Keratomileusis

Prof. Dr. Philipp Jacobi

Prof. Dr. med. Philipp Jacobi, leitender Chirurg der Augenkliniken Veni Vidi , stellt einen der häufigsten Eingriffe weltweit vor.

Was genau ist eine LASIK-Behandlung überhaupt?
Die Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) ist eine Augenoperation zur Korrektur optischer Fehlsichtigkeit. Bei dem Laserverfahren wird durch Gewebeabtrag in der Hornhaut eine Änderung der Hornhautradien erreicht und – bei optimalem Behandlungserfolg – relativ schnell und schmerzarm scharfes Sehen ohne Brille oder Kontaktlinsen ermöglicht.

Wer kann sich operieren lassen?
Patienten, die sich einer LASIK-Operation unterziehen, sollten im Dioptrienbereich von -8 Dioptrien Kurzsichtigkeit und +4 Dioptrien Weitsichtigkeit bzw. 3 Dioptrien Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) liegen. LASIK-Patienten sollten volljährig und bei weitgehend gutem allgemeinem Gesundheitszustand sein. Grundvoraussetzung ist eine ausreichend dicke Hornhaut von mindestens 500 Mikrometer. Augenerkrankungen wie symptomatischer Katarakt (Grauer Star), Glaukom (Grüner Star) mit Gesichtsfeldschäden oder fortschreitende Hornhauterkrankungen (Keratokonus) gelten als Kontraindikationen zur LASIK.
Die Kosten werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wie hat sich die LASIK-Operation als Methode entwickelt?
Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden erste Versuche in der refraktiven, also die Gesamtbrechkraft des Auges verändernden Chirurgie vorgenommen. In den 30er-Jahren wurde ein Verfahren zur Abflachung der Hornhaut mittels sternförmiger Schnitte in deren Oberfläche entwickelt. Es traten jedoch verstärkt Komplikationen bei der Vernarbung auf.
Anstatt die Abflachung durch eine direkte Schwächung der Hornhaut mit tiefen Schnitten zu vollziehen, wurde ab den 60er-Jahren die Abflachung durch den flächigen Gewebeabtrag innerer Hornhautschichten, die Keratomileusis, bevorzugt.
1983 wurde erstmals die Methode der refraktiven Korrektur mittels Lasertechnik beschrieben. 1987 wurde am Universitätsklinikum der Freien Universität Berlin mit der photorefraktiven Keratektomie (PRK) dieses Verfahren erstmals am Menschen angewandt. In den 1990er-Jahren wurde die PRK zur LASEK weiterentwickelt. 1989 wurde die Keratomileusis zum ersten Mal mit dem Excimerlaserverfahren kombiniert und als Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK) beschrieben.
Die LASIK wird heute hauptsächlich eingesetzt und hat andere Methoden wie die radiäre Keratotomie weitgehend verdrängt.

Wie läuft ein Erstkontakt mit dem Patienten ab?
Bei einem Erstgespräch werden die Erwartungen des Patienten abgeklärt, und es findet eine umfangreiche Untersuchung der Augen statt. Dabei wird unter anderem der genaue Brechwert der Augen ermittelt, der das Ausmaß der Fehlsichtigkeit bestimmt. Mit Hilfe eines komplexen Messverfahrens, der sogenannten Hornhaut-Topographie, wird ein exaktes Oberflächenbild der Hornhaut aufgezeichnet und analysiert sowie die Hornhautdicke ermittelt. Außerdem werden Pupillengröße und Augeninnendruck überprüft.

Seit Kurzem steht uns ein weiteres, für die refraktive Chirurgie sehr nützliches diagnostisches Screeningverfahren zur Verfügung, die Wellenfront-Analyse. Sie ermöglicht die Erfassung und Analyse sämtlicher optischer Merkmale des Auges, also auch solcher tiefer im Auge liegenden optischen Grenzflächen wie zum Beispiel der Linse. Die Messung des gesamten optischen Systems mit der sehr fortschrittlichen Wellenfront-Technologie liefert so spezifische Daten, dass eine individuelle Laserkorrektur der Fehlsichtigkeit möglich ist.

Wie funktioniert eine LASIK-OP?
Spricht nach der ausführlichen Voruntersuchung nichts gegen einen LASIK-Eingriff, wird wie folgt vorgegangen:
Die Operation wird ambulant durchgeführt. Der Patient erhält vor der Operation eine Beruhigungs- und eine Schmerztablette. Zusätzlich wird das zu operierende Auge mit Tropfen lokal betäubt. Das Auge wird dann mit einem Saugring fixiert und die Hornhaut wird so eingeschnitten, dass sich eine dünne Scheibe der Hornhaut zur Seite klappen lässt. Dann werden mit einem Kaltlichtlaser, dem Excimerlaser, die tieferen Hornhautschichten modelliert. Dieser Vorgang dauert nicht mehr als ein bis zwei Minuten. Bei Kurzsichtigkeit wird die Hornhaut im Prinzip der Minuslinse im Zentrum abgeflacht. Bei Weitsichtigkeit wird zum äußeren Rand der Hornhaut hin Gewebe ringförmig abgetragen, was dem Prinzip der Sammellinse entspricht.

Bei der Korrektur einer Hornhautverkrümmung wird die Oberfläche der Hornhaut so abgetragen, dass sie der Kugelform angenähert wird. Nach der Korrektur der Hornhaut wird die zuvor zur Seite geklappte Hornhautscheibe wieder über die operierte Stelle gelegt und angedrückt. Die Scheibe haftet von selbst und schützt die Wunde. Der gesamte Eingriff dauert bei normalem Ablauf nicht mehr als zehn Minuten pro Auge. Ungefähr 30 Minuten nach dem Eingriff wird das Auge untersucht und mit einem durchsichtigen Verband abgedeckt. Der Patient kann nach Hause gehen.

Am Tag nach der Operation stellt sich der Patient zur Kontrolle vor, und meist reicht eine weitere abschließende Kontrolle nach etwa drei Wochen aus.
Nach der OP auftretende Probleme und subjektive Einschränkungen sind so gering, dass gegebenenfalls beide Augen an einem Tag behandelt werden können.

Was passiert nach der Operation?
In den ersten Stunden nach der Operation tränt und reibt das Auge und die Sicht ist verschwommen. Vom Patienten werden ein erhöhter Druck und ein Fremdkörpergefühl wahrgenommen.

Der durchsichtige Verband kann bereits bei der Kontrolle am nächsten Tag entfernt werden und der Patient sieht wieder annähernd normal. Um die Wundheilung zu fördern, erhält der Patient Augentropfen, die in den Wochen nach der Operation regelmäßig angewendet werden müssen. Nach vier bis sechs Wochen ist in der Regel eine endgültige Stabilität des Sehvermögens erreicht.

Das Verfahren bietet keine Garantie auf ein ganzes Leben ohne Brille. Die Fehlsichtigkeit kann nach Monaten bis Jahren wieder leicht zunehmen, und selbst bei optimalem Erfolg wird der Patient im Alter wahrscheinlich eine Lesebrille benötigen.

Welche Risiken gibt es und wie lassen sie sich minimieren?
Die LASIK ist durch die stetige Verbesserung der Lasertechnologie eine sehr sichere Behandlungsmethode, bei der nur sehr selten Probleme auftreten. Die allgemeine Komplikationsrate nach einer LASIK-Behandlung liegt bei unter einem Prozent.
Fremdkörpergefühl, trockene Augen und geringfügiges Verschwommensehen können in den ersten Tagen nach dem Eingriff kurzzeitig auftreten. In dieser Zeit sollte auf Augenkontakt mit Wasser, Seife, Cremes oder Make-up möglichst komplett verzichtet werden. Heftiges Reiben oder andere Verletzungen am Auge innerhalb der ersten Tage nach dem Eingriff können in sehr seltenen Fällen zu einer leichten Verschiebung der Hornhautlamelle führen. Diese muss dann in einer weiteren kleinen Operation behoben werden. Schwere körperliche Anstrengungen sollten in den ersten Wochen nach dem LASIK-Eingriff auch vermieden werden.
In manchen Fällen lässt sich die Fehlsichtigkeit durch die Operation nicht vollständig korrigieren, so dass für bestimmte Tätigkeiten des täglichen Lebens noch eine leichte Brillenkorrektur notwendig sein könnte. Patienten mit stärkeren Fehlsichtigkeiten leiden nach dem Eingriff manchmal unter geringen Sehstörungen oder geringfügiger Blendungsmissempfindung, zum Beispiel bei starkem Gegenlicht.
Bei Rheumapatienten und Diabetikern kann es zu leichten Heilungsverzögerungen kommen. Bei dieser Patientengruppe wird der Heilungsprozess von uns in regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen besonders kontrolliert.
In sehr selten auftretenden Fällen kann ein dezentrierter Laserabtrag zu einer Verschiebung der Behandlungszone in Bezug zur Pupillenmitte führen. Das kann zu einer erhöhten Blendempfindlichkeit und zur Wahrnehmung von Doppelkonturen führen. Äußerst selten wird zu viel Hornhaut mit dem Laser abgetragen. Dies führt zu einer Vorwölbung, also Keratektasie, der Hornhaut und einer Sehverschlechterung oder zu einer Infektion mit Narbenbildung.

Wo sehen Sie die größten Chancen in der LASIK-Operationstechnik?
LASIK ist eine gut erprobte, sehr sichere Operationsmethode. Durch LASIK steht unseren Patienten zum Beispiel die freie Auswahl an Berufswünschen zur Verfügung, die Brillenträgern bisher versagt blieben. Gleiches gilt für die Gestaltung von Freizeit und für sportliche Aktivitäten. Die ständige Weiterentwicklung der Lasertechnologie und die Verbesserung der Medizingeräte zur augenärztlichen Diagnostik können die Methode sogar noch präziser machen, auch wenn das derzeit kaum vorstellbar ist.
Aber auch neue Technologien, wie zum Beispiel die Implantation von Ringsegmenten, den sogenannten Intacts, oder der refraktive Linsenaustausch durch Intraokularlinsen, werden Alternativen zur Korrektur von Fehlsichtigkeit darstellen.
Im Vordergrund unseres Konzeptes steht sowieso immer die optimale Behandlung und individuelle Anpassung der medizinischen Möglichkeiten an den Patientenwunsch.

Veni Vidi – Ärzte für Augenheilkunde vereinigt vier hochmoderne Augenarztpraxen im Kölner Raum, unter der Leitung von Dr. Angela Zipf-Pohl und Prof. Dr. Philipp Jacobi. Veni Vidi bietet das gesamte Spektrum moderner Augenheilkunde mit Diagnostik, Lasertherapie, Laserchirurgie, der ambulanten und stationären operativen Versorgung, der ästhetischen und refraktiven Chirurgie sowie Akupunktur.
Die erste Praxis wurde 2005 im Kölner Westen gegründet.

Kontakt
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